Viel besser hätten die Junioren-Europameisterschaften im San Sebastian (Spanien) für die des NSKBV-Athleten nicht laufen können: Im Leichtkontakt bis 42 Kilogramm verlor der junge Wolfsburger erst im Finale gegen Louis Cardin aus England. Der deutsche Meister nach seinem ersten großen internationalen Erfolg: „Es war spitze! Ich freue mich und bin einfach nur glücklich!“

Bis zur erhofften Medaille war es allerdings ein weiter Weg: Drei Hürden hatte das NSKBV-Talent bis zum Finale zu überstehen. Im ersten setzte er sich gegen Borisz Viszket aus Ungarn mit 3:0 Punkten durch. „Der erste Kampf war dabei nicht so gut“, gab Maikel Vottchel zu. Doch er kämpfte sich in das Turnier, mit dem zweiten Sieg – gegen den Griechen Ilias Zachos – hatte er bereits die Bronzemedaille sicher. Im Halbfinale wartete dann Kacper Zalewski aus Polen. Gegen den war es richtig knapp, doch auch hier hielt der Kampfrichter den Arm des jungen Wolfsburgers nach oben. „Eine Riesenleistung“, sagte NSKBV Landestrainer Antonino Spatola strahlend.

Im Finale war der Engländer dann eine Nummer zu groß. Nach ausgeglichener erster Runde gelangen Louis Cardin einige Kicks zum Kopf, in der dritten Runde versuchte Maikel Vottchel noch einmal alles, kam aber nicht mehr heran. „Man muss die Leistung des Engländers anerkennen, er war wirklich stark“, sagte Antonino Spatola. Die Freude über die Silbermedaille trübte das nicht. Der Wolfsburger Trainer weiter: „Ich hatte ehrlich gesagt nicht damit gerechnet, aber Maikel hat es sich verdient.“ Es war die erste EM-Medaille im Nachwuchsbereich seit 1990, als Anthony Spatola im Formenbereich (Soft Style) den Titel holte, damals war Antonino Spatola allerdings noch Coach bei Lupo-Martini Wolfsburg.

Für Maikel Vottchel hätte es kaum besser laufen können, die zwei anderen NSKBV-Starter, die sich ebenfalls als deutsche Meister für San Sebastian qualifiziert haben, mussten hingegen früh ihre Medaillenhoffnungen begraben: Nicolas Piekarski lieferte Sebstian Semiläa (Polen) zwar einen ausgeglichenen Kampf im Vollkontakt bis 63 kg, unterlag aber mit 1:2 Punkten. Nicole Strak (Leichtkontakt bis 50 kg) hatte es mit Amy Wall aus Irland zu tun, fand allerdings nicht so richtig in den Kampf gegen ihre größere Gegnerin. Am Ende stand eine 0:3-Niederlage. „Ich bin trotzdem nicht unzufrieden mit den Leistungen der beiden“, so Antonino Spatola.