Bildunterschrift: Die WAKO-Niedersachsen-Asse Fiona Wohlers (von links), Theda de Jong und Viktor Fröhlich bei den Weltmeisterschaften im italienischen Jesolo.
Jesolo. Mit zwei Medaillen kehrten die WAKO-Niedersachsen-Kickboxer von den Weltmeisterschaften in Jesolo (Italien) zurück. Nach Europameisterschaft-Silber 2014 holte Landeskader-Athlet Viktor Fröhlich (Vollkontakt der Männer bis 86 Kilogramm) die Silbermedaille beim Weltturnier. WM-Debütantin und Bundeskader-Sportlerin Fiona Wohlers kehrte mit Bronze in der Frauen-Klasse bis 56 Kilogramm zurück.
Fröhlich, der trotz seines Landeskader-Status der WAKO Niedersachsen für Norwegen startete, erwischte einen starken Einstand in das Turnier. Gegen den Kasachen Madi Toktarov lag der Wolfsburger bis zur Mitte der zweiten Runde hinten, doch dann drehte Fröhlich auf und den Kampf. Der 35 alte Athlet des AKBC Wolfsburg hatte sich im Vorfeld den Titelgewinn als großes Ziel gesetzt und unter Trainer Antonino Spatola nichts unversucht gelassen, diesen Traum zu realisieren.
Durch einen Punktsieg im Halbfinale gegen Sebastian Fapso aus der Slowakei schnappte sich Fröhlich das Finalticket und war weiter in der Spur. Auch im Finale selbst sah es richtig gut für den Niedersachsen aus: Gegen Artem Melnyk, Nummer 1 der Setzliste aus der Ukraine, zeigte der Wolfsburger einen starken Kampf und führte bis in die Schlussrunde hinein auf den Zetteln der Punktrichter. Der Ringrichter zog ihm dann allerdings einen Zähler wegen Haltens ab. „Das ist komplett unüblich in einer dritten Runde im Allgemeinen, und erst recht im Finale einer Weltmeisterschaft“, war WAKO-Niedersachsen-Präsident Spatola angefressen.
Auch Fröhlich konnte sich über Silber nach einem starken Turnier nicht so richtig freuen. Seit Anfang des Jahres hatte er sich komplett auf Jesolo fokussiert und sich unter Spatola in Form gebracht. „Viktor hat alles gegeben, ich hätte ihm seinen ersten WM-Titel von Herzen gegönnt“, sagte der Coach.
Etwas anders verhielt es sich bei Fiona Wohlers. Diese überzeugte zum Auftakt gegen Dea Bolanca, schickte die Kroatin zweimal zu Boden. Damit hatte sie Bronze sicher. Mehr wurde es nicht, Daria Kuvakina, die wegen des Olympia-Banns gegen ihr Heimatland Russland für das Rocket Kickboxing Team antrat, war (noch) eine Nummer zu groß für die Sportlerin des AKBC Wolfsburg. Wohlers verlor im Halbfinale nach Punkten.
Enttäuschend verliefen die Weltmeisterschaften für die dritte WAKO-Niedersachsen-Sportlerin: Nach ihrem Erfolg beim World Cup in Budapest war Theda de Jong mit den höchsten Erwartungen in der Klasse ab 70 kg gestartet und sogar an Position 1 gesetzt. Doch die Vollkontaktlerin verlor gleich ihren Auftaktkampf gegen die spätere Weltmeisterin Ana Bajic aus Kroatien nach Punkten. De Jong, die ebenfalls für den WAKO-Niedersachsen startet, kündigte bereits an, bei den Weltmeisterschaften in zwei Jahren einen neuen Anlauf Richtung Titel zu wagen.
Spatola zog eine insgesamt zufriedene WM-Bilanz: „Für Viktor war definitiv mehr drin, der Punktabzug ärgert ihn und mich sehr. Bei Fiona und Theda bin ich mir sicher, dass sie ihren Weg gehen werden und schon bei den nächsten Weltmeisterschaften ihrem Ziel, dem WM-Titel, ein großes Stück näher sein werden.“