Erfolgreiche Kickbox-Gala beim AKBT Munster:
Fröhlich wird Weltmeister, Reis und Waigel bleiben Champions
Munster bleibt eine Kickbox-Hochburg in Deutschland: In der prall gefüllten Hindenburghalle erlebten 800 Zuschauer ein großes Spektakel mit zwei WM-Titelverteidigungen durch Artur Reis (Supermittelgewicht, AKBC Wolfsburg) und Eugen Waigel (Superschwergewicht, AKBT Munster) sowie mit Viktor Fröhlich (Halbschwergewicht, AKBT Munster) die Krönung eines dritten niedersächsischen Weltmeisters nach Version der WAKO-Pro.
Fröhlich machte vor den Augen von Schauspieler und Kampfsportfan Claude-Oliver Rudolph („Das Boot“, „James Bond – Die Welt ist nicht genug“) auch den Anfang: Mit dem Ukrainer Igor Prykhodko hatte der Munsteraner allerdings eine schwierige Aufgabe zu meistern. Die Kontrahenten im Duell um den vakanten Titel tasteten sich zunächst ab, als das AKBT-Ass mehr Risiko ging, konterte der 30-jährige Ukrainer. Mit zunehmender Kampfdauer erhöhte Fröhlich die Schlagzahl und in der 11. Runde schien der Lokalmatador den entscheidenden Schlag gegen einen starken und giftigen Gegner gesetzt zu haben: Der Ringarzt schaute sich eine klaffende Wunde an der Augenbraue an. Noch einmal ging es kurz weiter, erst als die Blutung nicht gestoppt werden konnte, wurde der Fight abgebrochen. Ein Lucky Punch war es dabei nicht, nach Punkten lag Fröhlich ohnehin schon uneinholbar vorn. Sein Coach Antonino Spatola aus Wolfsburg: „Das war eine ganz starke Leistung von Viktor, obwohl er auf einen harten und giftigen Gegner getroffen ist. Ich bin sehr zufrieden und stolz.“
Noch etwas länger durchhalten als Fröhlich musste der Wolfsburger Artur Reis gegen den Ungarn Laszak, den er erst nach zwölf harten Runden nach Punkten (119:111, 118:112, 118:112) besiegen konnte. Gleich in der ersten Runde musste Reis einen schweren Kick einstecken, das rechte Auge schwoll an. Von da an war klar, dass Vorsicht vor den Tritten des Ungarn geboten war. In der ersten Pause stellten der Titelverteidiger und sein Trainer Antonino Spatola die Taktik um. Fortan war es das Ziel, die unübersehbaren boxerischen Vorteile auszunutzen und direkte Kick-Duelle zu vermeiden. Der 23-jährige Reis hielt noch die Mindestzahl von sechs vorgegebenen Kicks ein und zog dem Ungarn mit harten Schlägen den Zahn. Reis sagte hinterher: „Ich bin zufrieden mit meiner Leistung und damit, den Titel wieder nach Wolfsburg geholt zu haben. Laszak war ein harter Gegner.“ Trainer Antonino Spatola sagte: „Es war wichtig, dass Artur nach diesem Kick in der ersten Runde nicht noch einmal am Auge getroffen wurde – dann wäre der Kampf womöglich schon zu Ende gewesen.“
So leicht wie dann zum krönenden Abschluss dieser glanzvollen und gut organisierten Gala der Auftritt von Eugen Waigel aussah, war er mitnichten. Der Munsteraner Champion benötigte für seine Titelverteidigung zwar lediglich vier Runden, ehe das Kraftpaket den Polen Seymon Was besiegt hatte. Allerdings hatte Waigel kaum Zeit gehabt, sich auf den Gegner einzustellen. Zunächst war der Russe Islam Mutaliev angedacht, doch am Abend zuvor beim Wiegen war bekannt geworden, dass dieser einen Unfall hatte und nicht anreisen konnte. Der Pole Was traf dann am Kampftag ein und zeigte sich als schneller Kontrahent. Seine Geschwindigkeit half ihm dann allerdings wenig, denn harte Treffer setzte nur Waigel, der sich von den Attacken des Herausforderers so gar nicht beeindruckt zeigte. Bereits Ende der dritten Runde und Anfang der vierten deutete sich ein vorzeitiger Sieg an, nach dem vierten Durchgang wurde Was vom Ringrichter aus dem Kampf genommen und Waigel, der Schützling von Coach und Mitorganisator Dimitri Hait hatte seinen Titel erstmals verteidigt.
Trainer Antonino Spatola, zugleich ebenfalls Mitorganisator und Präsident von AKO Niedersachsen, sagte nach der Gala: „Die Ergebnisse sind für uns natürlich ein großartiger Erfolg und die Duelle waren Werbung für das Kickboxen. Das Publikum, das Rahmenprogramm und die Hauptkämpfe – alles hat perfekt gepasst!“ In Vorkämpfen feierten übrigens die beiden 16-jährigen Wolfsburger AKBC-Kickboxer Mohamed Amiri und Nicolas Piekarski Erfolge.